Politisches Nachtgebet „Streitet euch!“
22. Nov 2017
Das Politische Nachtgebet wurde in enger Kooperation mit der KSHG (Katholische
Studierendengemeinde) gestaltet.
Die Vorbereitungsgruppe hat sich mehrmals in Münster
getroffen. Zu ihr gehörten: Barbara Brockmann, Referentin für Politik und Gesellschaft
in der KSHG; Christel Bußmann, Hildegard Garske, Daniel Hügel, Veronika Hüning
und Gunhild Ockel.
Am Anfang stand ein Video-Impuls zur Streit(Un)Kultur im
politischen Diskurs:
Einerseits Schlaglichter aus dem TV-Duell zwischen Merkel
und Schulz: übertrieben harmoniebedürftige Gesten, verkrampftes Lächeln,
unterlegt mit „Can’t Help Falling in Love“ von Elvis Presley. Andererseits
brutale Gewaltszenen während Demonstrationen von „linker“ und „rechter“ Seite,
wo inhaltliche Auseinandersetzung komplett außen vor gelassen wird.
Erster biblischer
Antwortversuch auf die Frage nach guter Streitkultur: Wer der Größte sein
will, sei der Diener aller (Mt 20).
Streitgespräch: Wie
oft ist „Dienen“ in der Christentums- und Kirchengeschichte als verkappte
(männliche) Herrschaft propagiert und praktiziert worden und wird es noch
heute!
Zweiter biblischer
Antwortversuch (Apg): Das Apostelkonzil, wo man sich ins Angesicht widerstand und doch einen guten
Kompromiss fand.
Fürbitten, Vater
unser und Segensgebet (auf der Rückseite dieses Heftes) bildeten den
Schluss des Nachtgebetes, das mit etwa 40 Teilnehmer*innen recht gut besucht
war. Es wurden sogar einige junge Leute gesichtet.
Zum ersten Mal in der Tradition der Nachtgebete hatten wir
zum Nachgespräch zum Thema in die
KSHG eingeladen. Dieser Einladung folgten immerhin 25 Besucher.
Als interessante Gesprächsteilnehmer standen uns zur Verfügung: Jens Dechow (AG Frieden) als Vertreter der Zivilgesellschaft; Valentin Döring (Kommunikationswissenschaftler) und Jens Joest (Kirche und Leben) als Vertreter der Medien. Moderiert wurde das Gespräch von Barbara Brockmann und Daniel Kim Hügel.
Es ergab sich ein vielfältiges Gespräch, in dem unter
anderem die Rolle der Medien im öffentlichen Diskurs beleuchtet wurde.